Uff, danke Krümel!
Wie schön nicht mehr ganz alleine der ganzen Bande hier ausgesetzt zu sein!
alixe
wolves hat geschrieben:Pippilotta hat geschrieben:@Katia: du hast natürlich Recht, er IST kein Sklave, doch er macht sich selber zu einem.
So hatte ich es eigentlich auch verstanden.
wolves hat geschrieben:Ich stelle mich also ganz gemütlich neben dich Alixe
alixe hat geschrieben:wolves hat geschrieben:Ich stelle mich also ganz gemütlich neben dich Alixe
Ein Tässchen Tee oder Kaffee, liebe Wolves?
herzlichst: alixe
Krümel hat geschrieben:So Alixe nun stehst du im Blog, sieht gut aus
Katia hat geschrieben: und ich denke, das sollten wir von der Diskussion, ob Stevens eine mögliche Gestalt ist, nicht zu sehr einbeziehen
Katia hat geschrieben: Aber - wie tom schon erwähnte: ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmtheit kostet auch Kraft, die Kraft wesentliche Entscheidungen zu treffen, Verantwortung für sich, sein Leben, sein Handeln, vielleicht auch das anderer zu übernehmen. Das Gegenteil kann manchmal einfacher sein, viele schieben gern mal eine Entscheidung auf, oder hoffen, dass andere sie für sie treffen.
Bis zur Unterwerfung ist es da noch weit und Stevens Lebensentwurf bringt dies natürlich ins Extrem, aber seine Haltung hat zwei Vorteile: erstens ist es einfacher und bequemer einen vorgegebenen Lebensentwurf zu übernehmen, zweitens (wie ich oben schon erwähnte) in seinem Fall mit einem relativ hohen Prestige verbunden, bis ins "Nach oben buckeln, nach unten treten".
Das Alles könnte man auch noch so leben ohne innere Überzeugung, die Stevens anscheinend hat.
alixe hat geschrieben:Am Glück des Herdentiers zweifle ich keineswegs, doch auch hier wiederum, aus Selbstschutz, aus Feigheit, aus Bequemlichkeit, aus Überheblichkeit und meinetwegen auch aus Dummheit, aber doch nicht aus Überzeugung...meine ich.
Katia hat geschrieben: Aber Stevens wird so sozialisiert, er wächst in diese Haltung hinein, sie wird durch Berufsverbände und einen beruflichen Ethos gestützt. Und diese überzeugte Haltung kann ich teilweise auch heute noch sehen: z.B. in Reportagen über heutige Butler, aber auch bei irgendwelchen Wachen, die unter keiner touristischen Faxe mit den Lider zwinkern dürfen. Natürlich: die haben ein "normales" Leben daneben, das Stevens nicht hat, ein Stevens in heutiger Zeit ist schwer vorstellbar.
Katia hat geschrieben: Ist z.B. nicht Frauen vor gar nicht so langer Zeit eingetrichtert worden, sie wäre da um ihren Männern das Leben schöner zu machen, sie zu unterstützen? Bei vielen Stellen im Haushalts-Schulbuch meiner Großmutter krieg ich das kalte Kotzen, weil mir diese Unterwerfungshaltung sehr fremd ist (ich krieg ja schon die Krise, wenn bei akademischen Ehrungen der Ehefrau ein Blumenstrauß überreicht wird), bin mir aber sicher, dass viele Frauen dieser Zeit sie verinnerlicht und akzeptiert hatten.
Katia hat geschrieben: Liebe kann in extremen Fällen auch eine freiwillige Untertänigkeit nach sich ziehen. Teilweise verschwimmen in anderen Kontexten die Grenzen zur Loyalität.
Katia hat geschrieben: Übrigens finde ich den Tišma-Spruch sehr negativ, das entspricht nicht meinem Menschenbild (wobei er sich ja "nur" auf Lebensweisheiten bezieht und nicht auf das menschliche Verhalten an sich).
alixe hat geschrieben:Katia hat geschrieben: Aber Stevens wird so sozialisiert, er wächst in diese Haltung hinein, sie wird durch Berufsverbände und einen beruflichen Ethos gestützt. Und diese überzeugte Haltung kann ich teilweise auch heute noch sehen: z.B. in Reportagen über heutige Butler, aber auch bei irgendwelchen Wachen, die unter keiner touristischen Faxe mit den Lider zwinkern dürfen. Natürlich: die haben ein "normales" Leben daneben, das Stevens nicht hat, ein Stevens in heutiger Zeit ist schwer vorstellbar.
Du schreibst es: die unter keiner touristischen Faxe mit den Lider zwinkern dürfen. Es ist doch ein Unterschied ob ich etwas tue, um meinen Arbeitsplatz zu behalten oder ob ich es tue, weil ich überzeugt von etwas bin.
alixe hat geschrieben:Und von wem wurden diese Bücher verfasst? Von Männern. Die Rolle der Frau war und ist noch heute vielerorts die eines Dieners, doch wirst du nicht behaupten wollen, die Frauen wären damals und seien noch heute glücklich und zufrieden mit dieser Rolle?
alixe hat geschrieben:Katia hat geschrieben: Liebe kann in extremen Fällen auch eine freiwillige Untertänigkeit nach sich ziehen. Teilweise verschwimmen in anderen Kontexten die Grenzen zur Loyalität.
Natürlich, doch hier stellt sich die Frage, wie gesund die Psyche eines solchen Menschen ist.
alixe hat geschrieben:
Dass Tismas zweite Lebensweisheit nicht positiv ist, kann bestimmt nicht abgestrittenen werden, doch was an der ersten negativ sein soll, oder an beiden nicht realistisch, das verstehe ich jetzt nicht….
Besson, Philippe - Brüchige Tage Forum: Belletristik/Unterhaltungsliteratur/Erzählung Autor: Anonymous Antworten: 1 |
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