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Lenz, Siegfried - Fundbüro




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Lenz, Siegfried - Fundbüro

Beitragvon Casoubon » 14.02.2010, 12:53

Inhalt (von Amazon.de)

Die Geschichte eines jugendlichen Außenseiters: ein einnehmender, souverän erzählter Roman voll menschlicher Anteilnahme und liebenswertem Witz.

Henry Neff verspürt trotz seiner jugendlichen 24 Jahre keine Lust, auf der Karriereleiter nach oben zu kommen. Attraktive Angebote schlägt er aus und sucht statt dessen Unterschlupf im Fundbüro eines Hauptbahnhofs. Er findet Gefallen an seinem neuen Arbeitsplatz, »man lernt nicht aus, und man hört nicht auf zu staunen«, stellt er zufrieden fest.


Meine Einschätzung

Es ist ein eindrucksvoller Roman, bei dem sich hinter der Fassade allerlei Gesellschaftskritik verbürgt - es geht um Ausländerfeindlichkeit und den Verlust von Arbeitsplätzen bzw. die Angst vor diesen Verlust. Es ist schwer, den Roman zeitlich einzuordnen - von der Atmosphäre her, von der Beschreibung des Bahnhofes, der Menschen würde ich auf die 50er/ 60er Jahre tippen, aber es kommen auch Themen wie die EU-Osterweiterung vor und auch Laptops :grübel1: .
Ich habe die Lektüre sehr genossen, es ist in vielerlei Hinsicht ein wahrer Lenz, sowohl von der Sprache, als auch von ironischen Einspielungen, die man im ersten Moment nicht gleich erkennt.

Obwohl es so scheint, als würde er ein idyllisches Märchen entwerfen, sind es gerade nebensächliche Kleinigkeiten, die zum einen zum Nachdenken anregen und zum anderen die Märchen-Fassade zum Bröckeln bringen.

Wunderbar, ich vergebe :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: .

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