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Loschütz, Gert - Die Bedrohung




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Loschütz, Gert - Die Bedrohung

Beitragvon Krümel » 12.08.2008, 12:55

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Irgendwie bedeutungslos. Ich konnte mit dem Buch nichts anfangen.

Der Literaturredakteur Loose nimmt an einer Tagung von Botaniker teil. Bei diesem Seminar wird ihm angeboten die künftig erscheinende Botanik-Zeitschrift herauszubringen. Doch Loose interessiert sich für ein ganz anderes Thema: Bei B. im Ortsteil Niem ereignen sich im Wald seltsame Selbstmorde. Bei seiner Ankunft in B. wird ein Zaun um diesem mysteriösen Wald gezogen. Was hat es damit auf sich?

Der anfänglich flüssig zu lesende Stil ändert sich schlagartig im letzten Drittel des Buches. Fortan ist die Sprache notizenhaft, in Halbsätzen geschrieben. Das hat mich sehr gestört, und vielleicht konnte ich aus diesem Ärger heraus andere Dinge nicht so lesen, wie man es vielleicht hätte können?! Denn das, was der Autor mit diesen Seiten sagen wollte, kam bei mir in kleinster Weise an. Dafür transportiert er die Gefühle und Gedanken nicht.
Dieser Stil wird in anderen Rezensionen mit Kafka verglichen, oder gar als kafkaesk bezeichnet, dem kann ich nur widersprechen! Kafka hat zwar eine einfache, oder karge Sprache, sie ist aber nie stümperhaft.
Auch kann ich die typische Stimmung, die man bei Kafka antrifft, nicht in diesem Werk finden, für mich war sie eher nichtssagend. Und deshalb finde ich das Buch insgesamt viel zu hoch in der Presse gelobt.

Ferner fehlte mir der überraschende Schluss, das war doch offensichtlich, denn was blieb ihm denn auf den letzten 30 Seiten? Ein Aufklärung? Wohl kaum, und so musste es so enden.

Eine gewisse Spannung möchte ich dem Autor nicht abstreiten, weshalb ich das Buch überhaupt zuende gelesen habe. Ansonsten empfand ich es als ziemlich belanglos.

Bewertung: :stern: :stern: / :stern:
Schwierigkeitsgrad: leicht
BildLiebe Grüße,
Krümel



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von Anzeige » 12.08.2008, 12:55

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Kann man hier wirklich Kafka zum Vergleich heranziehen?

Beitragvon Gast Heinrich » 14.08.2008, 06:39

Man tut und man tat Loschütz Unrecht, indem man ihn mit Kafka verglich. Ein solcher Vergleich kann nur zu ungunsten von Loschütz enden. Vielleicht sollte man das Buch unter dem Gesichtspunkt der eigenen Individualität von Loschütz lesen, vielleicht den Vergleich mit Kafka aus den Gedanken verdrängen.

Kafka ist nach seinem Tode auch mystifiziert worden. Vieles von dem was man jetzt in seine Werke hineininterpretiert, ist eben auch aus dieser doch mehr oder weniger "geheimnisvollen" Persönlichkeit entstanden. Ist Kafka wirklich kryptisch?

Loschütz ist Loschütz und sollte um seiner selbst Willen gelesen werden.
Gast Heinrich
 

Beitragvon Karthause » 14.08.2008, 07:01

Hu, der erste Gast hat gepostet! :clap:
Viele Grüße
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