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Chbosky, Stephen - Vielleicht lieber morgen




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Chbosky, Stephen - Vielleicht lieber morgen

Beitragvon Voltaire » 25.10.2006, 13:33

Titel: Vielleicht lieber morgen
Originaltitel: The Perks Of Being A Wallflower
Autor: Stephen Chbosky
Seitenzahl: 221
Verlag: VGS Verlagsgesellschaft Köln
Erschienen: März 2000
ISBN: 3802527356
Preis: 10,50 EUR


Inhalt:
Wir wissen nicht, an wen er schreibt. Aber wir wissen, warum: Charlie wird von einer geballten Ladung Leben erwischt. In Form von Liebes- und Familiendramen, Sex und Drogen, neuen Freunden und legendären Partys kommt es daher und will verarbeitet werden. In Briefen, die so sonderbar rührend wie gleichzeitig todtraurig und urkomisch sind.

Autor:
Leider nichts gefunden

Meine Meinung:
Das Leben beginnt mit der Geburt – gar keine Frage. Aber Chbosky zeigt in seinem genialen Buch „Vielleicht lieber morgen“ dass der Mensch genaugenommen mit 14 oder 15 Jahren noch einmal neu geboren wird. Die Kindheit ist zuende und alles was bisher vertraut und unverrückbar wie ein Felsen war, beginnt nun aufzuweichen und neue Konturen anzunehmen. Das Buch handelt von Charlie und seinen Briefen an einen unbekannten Freund. Charlie ist 15 Jahre alt und entdeckt das Leben neu. In seinen Briefen werden wir Zeuge seiner intimsten Gedanken. Er vertraut diesem unbekannten Freund alles, aber wirklich auch alles an.
Immer wieder lässt man das Buch sinken und erinnert sich daran wie es war, als man selbst 15 Jahre alt war, wie es war, das Leben neu zu entdecken. Dieses Erinnern ist sicher nicht ohne Wehmut, denn Chbosky versteht es ausgezeichnet, dass Denken dieser Altersklasse in sehr berührender Art und Weise darzustellen. Man fühlt sich wirklich in seine eigene Jugendzeit zurück versetzt. Dieses Buch wird wohl niemand kalt lassen: schnell hat man sich eingelesen und nimmt regen Anteil an Charlies Gefühlswelt. Er ist hypersensibel und oft fließen seine Tränen – aber niemand lacht ihn deswegen aus. Oftmals ist er Stütze für seine Freunde, wenn diese mal wieder in irgendwelchen Lebenskrisen gelandet sind. Sein Fehler ist, dass er immer nur wartet aber kaum einmal selbst initiativ wird.
Bill, Charlies Lehrer, sorgt dafür, dass Charlie Zugang zur Literatur findet und Charlie muss jeweils als Sonderaufgabe einen Aufsatz über das gelesene Buch schreiben. Die dort erwähnten Bücher habe ich nachstehend aufgelistet (die Vollständigkeit kann nicht garantiert werden).
Dieses Buch würde ich die Kategorie „Ein besonderes Leseerlebnis“ einordnen. So mag es auch ein ungenannter Kritiker gefühlt haben als er schrieb: „Ich hasse Lesen, aber dieses Buch konnte ich nicht weglegen.“

Diese Bücher wurden erwähnt:
Harper Lee – Wer die Nachtigall stört
F. Scott Fitzgerald – Diesseits des Paradieses
J.D. Salinger – Der Fänger im Roggen
James M. Barrie – Peter Pan
Jack Kerouac – Unterwegs
William S. Burroughs – Naked Lunch
Henry David Thoreau – Walden
Albert Camus – Der Fremde
Ayn Rand – Der ewige Quell
F. Scott Fitzgerald – Der große Gatsby

:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Bild
Voltaire
 

von Anzeige » 25.10.2006, 13:33

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Beitragvon marilu » 07.02.2007, 11:18

Ich fand diesen "Coming of Age"-Roman ganz großartig. Warmherzig, dicht an der Erfahrenswelt von Teenagern, voller Anspielungen auf Literatur und Musik. Gerade die Unsicherheiten, denen man als junger Mensch ausgesetzt ist, werden liebevoll und sensibel angegangen.

In den USA ist der Roman allerdings höchst umstritten, wie ich heute herausfand:

In zwei Schulen wurde das Buch vom Lehrplan gestrichen, in mehreren anderen der Antrag auf Verbannung (heißt das so?) gestellt. :shock:

Wirklich unfassbar!

Der ganze Artikel, inklusive Interview mit dem Autor, siehe hier.
Scharfsinnig bin ich von Montag bis Freitag. Übers Wochenende leiste ich mir den Luxus der Dummheit.
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