(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)
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Coelho, Paulo - Der Sieger bleibt allein

02.01.2010, 18:55

Inhalt (von Amazon.de):

Zunächst die Geschichte vor den Kulissen: Die Superklasse tummelt sich in Cannes auf dem Filmfestival. Die Welt all jener, die daran glauben, dass „ein Traum kein Verfallsdatum hat“, wird durch eine Mordserie erschüttert. Ermittlungen zwischen Scheinwerferlicht und roten Teppichen. Ein nicht gerade willkommenes Spektakel.

Aber es gibt auch eine Geschichte hinter der Geschichte, und es wäre kein Coelho, wenn es nicht so wäre, denn, so sagt er im Vorwort: „Dieses Buch ist kein Thriller, sondern ein ungeschöntes Abbild unserer heutigen Welt.“ Und das ist es in der Tat. Ein Austragungsort für die Handlung wie er brillanter, inhaltsleerer und oberflächlicher nicht sein könnte, Cannes, ein ‚Jahrmarkt der Eitelkeiten’. Statisten, Akteure und nach dem Glück Suchende, Menschen, die falschen Träumen nachrennen, den „Manipulatoren hinter den Kulissen“ erlegen sind, wie als Marionetten geleitet, an die große Rolle, das Drehbuch für den Durchbruch, an Reichtum und Erfolg und Berühmtheit denken. „Von Anbeginn der Zeit hat der Mensch geglaubt, dass die Nähe zu etwas Unerreichbarem und Geheimnisvollen ihn segnet.“ Ob in Cannes oder wo auch immer.

Meine Einschätzung:

Mein erster Coelho seit 2 Jahren - die letzten Bücher "Brida" und "Die Hexe von Portobello" habe ich zwar im Regal stehen, konnte mich aber noch nicht zu der Lektüre aufraffen. Als ich nun "Der Sieger bleibt allein" zu Weihnachten bekommen habe, wollte ich Coelho wieder eine Chance geben. Ich hatte mich kaum im Vorfeld mit dem Inhalt auseinander gesetzt und war daher erstaunt, als ich mich in einer Krimihandlung wiedergefunden habe. Coelho und ein Krimiautor? Ich wollte mich darauf einlassen.

Coelho führt die Leser zum Filmfestival nach Cannes und wirft einen Blick hinter die Kulissen der Reichen & Schönen. Er zeichnet das Bild einer oberflächlichen Geseelschaft, die sich ausschließlich um Geld, Macht, Schönheit & das Durchsetzen von Vorteilen dreht. Leider bleibt auch Coelho in diesem Bericht eher oberflächlich - es gibt zwar philosophische Exkurse über die Scheinwelt hinaus, aber auch diese kratzen eher nur an der Oberfläche.

Was mir bei diesem Buch auch gefehlt hat, ist eine Moral - eine Erkenntnis, die man sich mit in den Alltag nehmen kann. Dieses Ende hat mich eher unbefriedigt zurückgelassen.

Bild

ISBN: 978-3257067194
Seiten: 448 Seiten

Wertung: 2/3 von 5 Punkten (Schade)

02.01.2010, 18:55

Re: Coelho, Paulo - Der Sieger bleibt allein

02.01.2010, 19:28

Casoubon hat geschrieben: - es gibt zwar philosophische Exkurse über die Scheinwelt hinaus, aber auch diese kratzen eher nur an der Oberfläche.


Typisch, ja. Meist ist es auch nur esoterischer Oberflächenbrei, den ich bei Coelho erlesen konnte. Ich glaube nicht mehr daran, dass er mal ein gutes Buch schreibt. Diesen Autor habe ich schon lange aufgegeben.

Liebe Grüße
mombour
Zuletzt geändert von mombour am 02.01.2010, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.

02.01.2010, 19:28

Mein letzter Coelho war "Die Hexe von Portobello". Danach hat sich dieser Herr aus meinem Wunschplan ausgeschlossen :lol:

03.01.2010, 09:14

Was habe ich Coelho verschlungen .... habe fast alles von ihm gelesen. Vor allem die früheren Bücher haben mir sehr gut gefallen ... bis es dann einen re-read von Hermann Hesse hatte und viele Gedanken, Ideen wiedererkannte. Dennoch hat mir Coelho mit seinen früheren Büchern viele schöne Lesestunden beschert, bis er selber alles übertrieb und sich so extrem auf die esoterische Schiene begab. Mein letzter Coelho war "Der Zahir", seitdem hab ich nichts mehr gelesen,und auch nicht mehr das Bedürfnis danach .

03.01.2010, 13:08

Ich las von ihm den Alchimisten und das hat mir schon gereicht :mrgreen:

03.01.2010, 14:44

Mein erster Coehlo war "Veronika beschließt zu sterben", der mir damals richtig gut gefallen hat und in meiner damaligen Situation ein sehr guter Seelentröster war. Danach kamen noch "Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte", "11 Minuten" und "Der Dämon und Fräulein Prym" - diese fand ich alle richtig toll. Erst dann wagte ich mich an den hochgelobten "Alchimisten" und wurde bitter enttäuscht, da mir dieses überhaupt nicht zusagen konnte. Seitdem komme ich nur noch schwer an ihn heran. Das sollte ich auch mal meiner Mutti sagen, da sie mir bis jetzt mit jedem neuen Coehlo eine Freude machen möchte und ihn mir automatisch kauft ...

LG,
Bine

03.01.2010, 15:57

chip hat geschrieben:Ich las von ihm den Alchimisten und das hat mir schon gereicht :mrgreen:


Och du, du liest auch keinen Hesse, den man aber, zumindest in deinem Alter gelesen haben sollte :lol: Und Pippi hat Recht! Wenn man dann ein Re-read von Hesse startet, und man erstaunt feststellt, dass Coelho nur ein Abklatsch dessen ist, dann ist man bedient :roll:
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