Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Donovan, Anne - Einmal Buddha und zurück




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Donovan, Anne - Einmal Buddha und zurück

Beitragvon marilu » 30.06.2007, 11:35

Originaltitel: Buddha Da

Inhalt:


Jimmy lebt als Malermeister mit Frau Liz und Tochter Anne-Marie zusammen in Glasgowund ist für jeden noch so albernen Scherz zu haben. Seine Tochter betet ihn an und er ist generell beliebt.
Doch eines abends geht er in das Buddhistische Zentrum statt in den Pub. Was er dort erfährt, fasziniert ihn ungemein und so stellt er nach und nach sein ganzes Leben um.

Zuerst meditiert er regelmäßig, dann verzichtet er auf Fleisch und Alkohol. Seine Enthaltsamkeit bezieht sich dann auch noch auf den Sex. Seine Frau, die sich bis dahin nur über den "neuen Jimmy" gewundert hat und sarkastisch mit der neuen Situation umging, glaubt nun, dass ihr Mann eine Affäre hat. Sie macht sich nicht die Mühe, Jimmys neue Lebenseinstellung nachzuvollziehen. Jimmy selbst bemüht sich aber auch nicht besonders darum, sie in sein Leben einzubeziehen. Und so kommt es schließlich dazu, dass sich die beiden trennen.

Anne-Marie steht wie so viele Kinder dazwischen und hofft darauf, dass sich die Situation wieder einrenkt. Außerdem erlebt sie viele andere Dinge in ihrem Teenagerleben, die sie ablenken. Sie geht allerdings viel toleranter mit den Veränderungen in ihrem Leben um als alle anderen Beteiligten.

Ob sich die Familie wieder zusammen rauft, lasse ich hier offen.

Zu dem Roman:

"Einmal Buddha und zurück" ist der erste Roman von Anne Donovan, mit dem sie sofort großes Aufsehen erregte und begeisterte Kritiken erntete. Er erhielt den Preis für das beste Debüt des Jahres, wurde nominiert für den "Orange Prize" und den "Whitbread Award". Mit ihren Kurzgeschichten gewann sie 1997 die "Short Story Competition" von Macallan/Scotland on Sunday und 1999 den "Canongate Prize". Die Autorin lebt in Glasgow.
Quelle: Random House-Verlagshomepage



Meine Meinung:

Anne Donovan ist ein schöner, lustiger und nachdenklich stimmender Familienroman gelungen. Er setzt sich nicht nur mit Glauben, Religion und
ganzheitlichem Leben auseinander, sondern zeigt auch auf, welche Auswirkungen Veränderungen auf die eigene Umwelt hat. So sehr man sich auch gegen diese sträuben mag, so sollte man doch begreifen, dass sie auch Chancen bieten.

Jimmys Hinwendung zum Buddhismus könnte auch als Platzhalter für andere Interessen verstanden werden. Dies gefällt mir sehr gut, denn einerseits erfährt man einiges über die Grundlagen des Buddhismus, fühlt sich aber auch nicht allzu bedrängt davon.

Was mir außerdem gut gefiel, waren die wechselnden Erzählperspektiven zwischen Anne-Marie, Liz und Jimmy. Das macht den Roman noch lebendiger!

Und besonders schön ist auch Anne-Maries Projekt. Sie nimmt zusammen mit ihrer Freundin Nisha an einem Musikwettbewerb einer Teeniemusiksendung teil. Sie komponieren ein Lied, singen gemeinsam und machen eine Demo-CD. Der Inhalt dieses Liedes hat hohen Symbolwert... Worin der liegt, möchte ich hier nicht verraten, um die Bedeutung nicht vorwegzunehmen, aber folgendes kann ich sagen:
Für mich war es das perfekte (Fast-)Ende für diesen Roman!

Fazit: Ein herzerwärmender Familienroman!

:stern: :stern: :stern: :stern:

Bild
Scharfsinnig bin ich von Montag bis Freitag. Übers Wochenende leiste ich mir den Luxus der Dummheit.
- Henry Slesar: Die siebte Maske -
Benutzeravatar
marilu
Hilfskrümel
Hilfskrümel
 
Beiträge: 2183
Registriert: 23.04.2006, 20:46
Wohnort: Hannover

von Anzeige » 30.06.2007, 11:35

Anzeige
 


Ähnliche Beiträge


Zurück zu Zeitgenössische-Literatur

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron