Und du hast auf jeden Fall Recht, mit dem was du sagst. Und Du hast auch damit Recht, dass es immens schwierig ist, die Gedanken und Gefühle zum Buch in Worte zu fassen. Aber ich versuche es mal:
Mir war das einfach "zuviel", was in das Buch hineingepackt wurde. Den Strang rund um Hiroshima fand ich schlicht und ergreifend - und jetzt "grob" gesagt, überflüssig. Mit den Einzelschicksalen der vorkommenden Personen könnte man Bücher füllen, für mich war dieses Buch schon "randvoll", und dann kam auch noch diese Hiroshima-Geschichte, das war mir dann zuviel.
Aber vielleicht hat es Foer in dem Sinne gut gemacht, dass er den Hiroshima Strang "für sich" stehen ließ. Wäre hier noch irgend eine direkte Verknüpfung zu nahestehenden Personen rund um Oskar gewesent, wäre das Buch wohl gekippt.
Wenn hier aber ein Amerikaner [...] die Attentate mit zwei Greueln auf anderen Seiten vergleicht, überspringt er auch die Gefahr, dass man sich alleine als Opfer sieht und sieht irgendwie einen universaleren Aspekt.
Diesen Ansatz finde ich gut! Es ist vielleicht ein Vorurteil von mir, aber die Amerikaner sehen sich oft schon sehr gerne als "Opfer" und als Nabel der Welt. Hätte Foer die Story alleine auf 9/11 belassen, wäre sie für mich "typisch amerikanisch, wehleidig". Davon gibt es genug Literatur und ich hätte ihm schlicht unterstellt, er wolle "auf den Zug aufspringen". Das ist hier nicht der Fall.
Ich hatte das Buch aus der Bib ausgeleliehen ... ich glaube, ich muss es mir kaufen!