Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Ford, Richard - Kanada




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Ford, Richard - Kanada

Beitragvon Krümel » 14.12.2012, 11:12

Bild

Außer den berühmten Sätzen, die bisher in jeder Literatursendung zitiert wurden: „Zuerst will ich von den Raubüberfall erzählen, den meine Eltern begangen haben. Dann von den Morden, die sich später ereigneten.“, bleibt nicht viel hängen von der Geschichte!

Dell und Berner sind zweieiige Zwillinge, deren Eltern, beim oben erwähnten Raubüberfall kläglich scheitern, direkt gefasst werden und hinter Gitter gesteckt werden. Berner kann sich als Frühreife 15 Jährige selber retten, in dem sie wegläuft, der nur wenige Minuten jüngere Bruder Dell, gleichzeitig der Erzähler der Geschichte, wird von einer Bekannten der Mutter über die Grenze nach Kanada gebracht, um nicht ins Waisenhaus zu müssen.
Doch die ersten 160 Seiten handeln zuerst einmal nur von der Planung des Banküberfalls, und da dieses Ereignis sowie das Resultat dessen vorweg genommen wird, muss der Leser erst einmal diese Seiten hinnehmen. Interessant ist dann die Entwicklung der Zwillinge, bis zu dem Zeitpunkt der Flucht. Knappe hundert Seiten.
Dann reiht sich wieder eine Handlung in das Gefüge, die bunter, teilweise chaotisch, auf jedem Fall sehr unrealistisch daher kommt. Dell landet bei einer gescheiterten Existenz in Kanada, der später diese Morde tätigt. Arthur Remlinger, der ein herunter gekommenes Jagdhotel führt, bei dem sich der Leser fragt, warum wählt die Mutter der Zwillinge diese Figur für die weitere Erziehung ihrer Kinder?
Und dann ist da noch dieses Objekt Charley Quarters. Im Klappentext wird er vorgestellt als „Präriequeen mit Holzfällerhemd und verschmierter Mascara …“

Mir tut sich einfach der Grund nicht auf, warum man dieses Buch gelesen haben sollte? Für mich macht die Handlung keinen Sinn, die Figuren sind klischeehaft und in keinster Weise lebendig, authentisch oder nachvollziehbar, irgendwie sogar ganz am Leben vorbei gedacht. Vielleicht wäre es anders, wenn nur ein bunter Vogel in der Geschichte vorgekommen wäre, aber wenn alles ziemlich übertrieben wird, verliert man als Leser die Lust am Buch! An der Sprache habe ich nichts Außergewöhnliches feststellen können.

Fazit: Ich mochte das Buch nicht! Gott sei Dank hatte ich dieses Buch nur ausgeliehen.

Richard Ford wurde 1944 in Jackson, Mississippi, geboren und lebt heute in Maine. Er hat sieben Romane sowie Novellen, Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht. 1996 erhielt er für „Unabhängigkeitstag“ den Pulitzer Prize.

Bewertung: :stern: :stern: / :stern:
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
Gedankenwelten
Benutzeravatar
Krümel
Chefkrümel
Chefkrümel
 
Beiträge: 13522
Registriert: 18.04.2006, 23:00
Wohnort: Ostfriesland

von Anzeige » 14.12.2012, 11:12

Anzeige
 


Ähnliche Beiträge


Zurück zu Zeitgenössische-Literatur

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron