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Greer, Andrew Sean - Geschichte einer Ehe




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Greer, Andrew Sean - Geschichte einer Ehe

Beitragvon Nerolaan » 21.08.2009, 19:03

[center]We think we know the ones we love[/center]

San Francisco 1953: Pearlie ist verheiratet, hat einen Sohn, einen kleinen Hund und ein Haus in direkter Meernähe. Ihr Ehe könnte glücklicher sein, denn ihr Mann Holland – Kriegsveteran – leidet an einem schlechten Herzen und so versucht Pearlie, alles laute, alles grausame aus dem Leben ihres Mannes zu verbannen, ihn zu beschützen.
Alles geht seinen Gang; jeden Tag immer auf die selbe Weise...
Doch als ein gewisser Buzz eines Tages an ihrer Tür klingelt, sollte sich Pearlie´s Leben ändern....

Geschichte einer Ehe ist bereits der dritte Roman des amerikanischen Autors Andrew Sean Greer.

Nach seinem riesen Erfolg mit „Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli“ und seinem absolut bescheidenen Debut „Die Nacht des Lichts“ war ich mehr als gespannt auf diesen Greer; ich wollte wissen, in welche Schublade ich Greer „stecken darf“: eher in die von Tivoli oder die des Debutromans?
Prinzipiell in die des Tivolis, allerdings bin ich bei weitem nicht so glücklich mit dem Buch wie es mit dem Tivoli war.

Ähnlich wie den Tivoli lässt Greer Geschichte einer Ehe mit einem Satz beginnen, der sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht und eigentlich das Thema des Buches zum Ausdruck bringt: We think we know the ones we love (deutsch: Wir denken, wir kennen die, die wir lieben).

Pearlie erzählt die Geschichte ihrer Ehe, erzählt, wie sie plötzlich Dinge über ihren Mann herausfindet, über die sie nie nachdachte, dachte, sie seien anders.

Greer schafft es in Geschichte einer Ehe das Leben und die Atmosphäre von San Francisco der 1950er dem Leser nahe zubringen. Man kann fast die Wärme der Sonne und die Unsicherheit einer Welt die sich seit Jahren im Krieg befindet spüren.

Der einzige Knackpunkt des Ganzen ist für mich Pearlie selbst: letzten Endes muss man nicht zwingend mehr über Holland erfahren oder dergleichen. Es ist Pearlies Geschichte, ihre Sicht der Dinge. Allerdings ist mir diese Sicht an einigen Stellen zu oberflächlich. Man hätte hier einiges mehr machen können, denn so bleiben mir unterm Strich eigentlich alle Charaktere irgendwie total fremd.

Unterm Strich ein nettes Buch, dass allerdings nicht so uneingeschränkt zu empfehlen ist wie „Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli“.

:stern: :stern: :stern:

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von Anzeige » 21.08.2009, 19:03

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Beitragvon Krümel » 21.08.2009, 19:32

Danke Nerolaan, so in etwas denke ich über das Buch auch. Darf ich diese Rezi ins Blog stellen, dann brauche ich keine seperate Rezi zu schreiben :wink:
BildLiebe Grüße,
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Beitragvon Nerolaan » 21.08.2009, 20:05

Wenn du möchtest, gerne :-)
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Re: Greer, Andrew Sean - Geschichte einer Ehe

Beitragvon Krümel » 21.08.2009, 20:33

Nerolaan hat geschrieben:Der einzige Knackpunkt des Ganzen ist für mich Pearlie selbst: letzten Endes muss man nicht zwingend mehr über Holland erfahren oder dergleichen. Es ist Pearlies Geschichte, ihre Sicht der Dinge. Allerdings ist mir diese Sicht an einigen Stellen zu oberflächlich.


Ja, das stimmt. Auch hier haben wir eine Hauptfigur, die dem Leser fremd bleibt. Obwohl zum Aspekt oberflächlich, genauso schätze ich sie ein.
BildLiebe Grüße,
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