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Josten, Husch - Das Glück von Frau Pfeiffer




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Josten, Husch - Das Glück von Frau Pfeiffer

Beitragvon Karthause » 10.06.2012, 10:46

London während der Finanzkrise. Lee und Bruno sind Freunde, dicke Freunde. So verwundert es auch nicht, dass Lee ihren Freund in die Geschichte mit Frau Pfeiffer hineinzog. Auf der Straße schnappte Lee, deren Marotte es seit einiger Zeit war, die öffentlich geführten Telefonate ihrer Mitmenschen zu protokollieren, ein Gespräch von Emma, Frau Pfeiffers Haushälterin, auf. Dabei erfuhr sie, dass Emma, nun schon seit Jahrzehnten bei der inzwischen 99-jährigen Frau Pfeiffer in Diensten, die Nase voll hat, die alte Dame sich selbst überlassen und nun ihre eigenen Wege gehen will. Lee war entsetzt und sah in Gedanken die alte Frau schon qualvoll sterben. Sie setzte alles daran, sie ausfindig zu machen. Das gelang ihr auch recht schnell. Gemeinsam mit Bruno eilten sie zu Frau Pfeiffer und wurden von ihr, zu Lees großer Verwunderung, schon erwartet. Die alte Dame war putzmunter, hatte jedoch ein Problem, sprich, eine Leiche im Keller und Lee sollte ihr helfen.
"Das Glück von Frau Pfeiffer" war mein erstes Buch dieses Verlages und es bestach zuerst durch sein geschmackvolles Äußeres. Nur ein Lesebändchen hätte ich mir noch gewünscht, aber bei dem nicht so dicken Buch braucht man es auch nicht unbedingt. Auch Husch Josten war mir als Autorin nur dem Namen nach bekannt. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich auf einiges gefasst, aber dieses unterhaltsame, zu Herzen gehende, teilweise skurril-komische, dann wieder todernste Buch hat mich auf Angenehmste überrascht. Mit sehr viel Empathie zu ihren vier Hauptfiguren baute Husch Josten unzählige Geschichten und Anekdoten in die Handlung ein und so nach und nach verdichtet sich das Ganze zu diesem wunderbaren Buch. Als Leser findet man eine sehr ausgewogene Mischung aus feinem Humor und Tiefgang vor. Es ist aufgrund der schönen, leichten und warmherzigen Sprache der Autorin sehr flüssig zu lesen, es gibt viele Ansatzpunkte, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Als ich das Buch nach seinen 212 Seiten zuklappte, machte sich zwar eine gewisse Nachdenklichkeit, aber auch eine große Zufriedenheit in mir breit.
"Das Glück von Frau Pfeiffer" ist eines meiner Jahreshighlights, gedanklich kehre ich gern zurück zu Lee und Bruno, Frau Pfeiffer und Emma. Sie waren mit ihren runden Charakteren, in der natürlichen Melange von Stärken und Schwächen, so lebensecht beschrieben, dass sie mir zu guten Bekannten wurden, die ich nur ungern gehen ließ. Wer angenehme Unterhaltung mit Tiefgang sucht, wird mit diesem Buch sicher angenehme Lesestunden verbringen können.

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