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Stamm, Peter - Nacht ist der Tag




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Stamm, Peter - Nacht ist der Tag

Beitragvon Krümel » 26.11.2013, 11:14

Bild Der Klappentext verspricht: >>Mit leisen Worten und eindringlichen Bildern erzählt Peter Stamms neuer Roman von einer Frau, der das ganze Leben genommen wird, die aber doch am Leben bleiben muss – eine Tragödie, die zu einem Neuanfang wird.<<

Und höchstwahrscheinlich hat diesmal der Autor so leise erzählt, dass man von der Eindringlichkeit nicht viel gemerkt hat. Die Tragödie wird gar nicht transportiert, eigentlich nur Lethargie, und diese dann auf allen Ebenen: Protagonistin, Handlung und Geschichte – leer.

Gillian führt mit ihrem Mann keine gute Ehe, als er dann ihre Aktfotos findet, kommt es auf der Silvesterparty zum Streit, und später zum Unfall, wobei Michael stirbt und Gillian schwer verletzt wird.

Der Roman beginnt dann in der Klinik, mit dem Erwachen und Realisieren was geschehen ist. Ihr fehlt das halbe Gesicht, und die Handlung beschränkt sich lange nur rein körperlich auf den Genesungsprozess. Danach wird eigentlich direkt die Perspektive gewechselt, Hubert schildert danach den Verlauf der Geschichte, der Aktfotograf. Erst ganz zum Schluss kommt wieder Gillians Sicht.

Dadurch entwickelt das Buch keinen Sog, die Figuren bleiben nur schemenhaft, ihre Gefühle werden nicht transportiert – außer der Leere. Aber ein Buch der Leere liest sich nicht gerade gehaltvoll. Peter Stamm auf Abwegen!

Peter Stamm, geboren 1963, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie. Er lebt mit seiner Familie in Winterthur. Er arbeitete in verschiedenen Berufen, u.a. in Paris und New York. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und Journalist. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele. Seit seinem Romandebüt ›Agnes‹ 1998 erschienen vier weitere Romane, vier Erzählsammlungen und ein Band mit Theaterstücken. Zuletzt 2009 der Roman ›Sieben Jahre‹ und 2011 die Erzählungen ›Seerücken‹.
BildLiebe Grüße,
Krümel



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