Nach 138 Seiten mein erstes Fazit:
mir macht der Roman viel Spaß! Sieht man von einigen wenigen antiquierten Bemerkungen ab, könnte er auch ein historischer Roman der Gegenwart sein. Die Sprache ist modern und klar. Heinrich Mann weiß, was er erzählen will und kleidet dies in seinen sehr angenehmen Schreibstil.
Worum geht es?
Heinrich von Navarra wächst als Prinz von Navarra in den Pyrenäen heran. Seine eifernde Mutter hat das Gebiet zu einer Anlaufstelle für die verfolgten Protestanten im Land gemacht und so wächst auch Heinrich protestantisch heran. Seine Jugend ist sehr ländlich geprägt, wie im ersten Kapitel gezeigt wird. Herrlich wie er als Vierjähriger schon um die Gunst der Frauen kämpft und versucht, seine Angebetete duch den Fluss zu tragen.
Der Roman beschreibt die Umgebung und schillernden, lebensfrohen, kraftvollen Worten - eine Beschreibung, die sich auch auf Heinrich übertragen lässt.
Als er mit seiner Mutter als 11-Jähriger das erste Mal nach Paris reist, erlebt er eine völlig neue Welt, in der Intrige und Ränke vorherrschen. Doch sein Selbstbewusstsein ist stark genug, um sich davon nicht verändern zu lassen. Er beobachtet, denkt und ordnet ein. Als eines seiner Highlights erachtet er, dass er Marguerite de Valois Schenkel beim Schaukeln betrachten darf.
Er hat einerseits ein schlichtes Gemüt, beweist aber immer wieder viel Verstand in politischen Belangen.
Die Begegnungen seiner geliebten Mutter und der Königin Kataharina von Medici sind geprägt von Misstrauen, Hass und Vorsicht im Betragen zueinander. Unterdrückte Spannungen prägen ihre Beziehung ihr Leben lang. Auf der einen Seite steht die gläubige hitzige Jeanne und auf der anderen die berechnende Katharina, die immer auf den Machterhalt ihrer Dynastie bedacht ist.
Ich werde hier erst mal eine Pause machen und erst wieder schreiben, wenn Coco aufgeholt hat. Ich bin schon ein wenig weiter im Buch, schiebe jetzt aber auch noch ein anderes dazwischen. ALso Coco, mach dir keinen Stress!