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Rose, Joel - Kein Rabe so schwarz




Rose, Joel - Kein Rabe so schwarz

Beitragvon Nerolaan » 22.04.2009, 20:39

Sommer 1841, Hudson River, New York: die Leiche der jungen und in der Stadt bekannten Tabakverkäuferin Mary Rogers wird geborgen.
Die Stadt ist geschockt, denn die Leiche ist übel zugerichtet und lässt auf ein grausames Verbrechen schließen. Mary Rogers wird in den Gottesdiensten in der ganzen Stadt gedacht und die Zeitungen spekulieren wild über den Hergang der Tat und den Täter.
In dem Zusammenhang taucht immer wieder ein Name auf: Edgar Allan Poe.
Als Poe ein Jahr nach dem Mord eine Geschichte über den Mord veröffentlicht und ankündigt, mit Hilfe dieser den Mörder zu finden, steht für den Ermittler High Constable Jacob Hays fest, das Poe sein Mann ist...

Rezensionen zu Büchern, die ich total toll oder überhaupt nicht mochte, fallen mir immer besonders leicht.
Aber Rezensionen zu Büchern die ich nur mittelmäßig fand zu schreiben, finde ich extrem schwer.

Letzteres ist für dieses Buch der Fall.

Joel Rose hat laut dem Dtv Verlag 20 Jahre für dieses Buch recherchiert und hat in diesem Rahmen angeblich 40.000 Seiten geschrieben. Die Kürzung auf knapp 500 Seiten ist dieser Roman.

Ich kenne die anderen 39.500 Seiten nicht, aber ich frage mich, ob der Autor gut gekürzt hat?

Das Buch liefert einige interessante Ansatzpunkte, aber irgendwie bleibt bis zum Schluss unklar, was der Autor eigentlich mit dem Buch wollte.
Vertraut man auf den Klappentext, könnte man meinen, dass es in dem Buch um den Mord an Mary Rogers geht und in dem Zusammenhang um Edgar Allan Poe als potenziellen Täter.
Liest man das Buch aber, wird einem nicht nur schnell klar, dass es vorrangig eben nicht wirklich um die Aufklärung des Mordes geht, sondern auch, dass der Autor wohl selber nicht wusste, worauf er hinauswollte.

Der Mord spielt zwar immer irgendwie eine Rolle, die Frage ist aber, ob der Autor eher ein historisches Bild New Yorks zeichnen wollte, oder sich mit der Figur Poe´s auseinandersetzen wollte. Oder vielleicht beides?

Rose scheint keinen wirklichen Roten Faden zu haben, er streut ein wenig davon und ein wenig davon in seine Geschichte ein und lässt den Leser dabei völlig im Unklaren, was er eigentlich wollte.

Eines halte ich dem Buch aber zu Gute: diese Häppchen waren sehr interessant. Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich um den Mord dreht, Edgar Allan Poe oder das Stadtbild handelte.
Man hoffte doch immer wieder, mehr zu erfahren.

Letzten Endes muss ich aber sagen, dass ich mir nicht sicher bin was ich von dem Buch halten soll.
Aber: tendenziell war es eher eine Enttäuschung.

:stern: :stern: / :stern:


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