Ein teilweise trauriges sowie erheiterndes Buch, welches man in vielen Dingen übertragen kann!
„Firmin“, die Ratte, wird durch einen glücklichen Zufall in einer Buchhandlung geboren. Seine Mutter ist eine Straßensäuferin, denn sie leckt den verschütteten Alkohol, der im Rotlichtmilieu ständig verschüttet wird, auf. Und da Firmin der 13 te Spross aus dem Wurf ist, und Ratten nur zwölf Zitzen haben, ist er ziemlich schwächlich. Seine Geschwister nutzen das gerne aus, triezen oder meiden ihn. Dies hat allerdings auch seinen Vorteil, denn Firmin bekommt immer als letztes Milch, genau zu dem Zeitpunkt wenn der Alkoholgehalt enorm gesunken ist, und somit wird er keine verkommene Ratte. In seiner Außenseiterrolle entwickelt er eine Vorliebe zu Papier. Zunächst knabbert und frisst er die Bücher an, doch schon bald kann Firmin lesen. Nach und nach liest er sich durch den Büchergarten der Buchhandlung, und denkt immer mehr wie ein Mensch.
Über ein „Rattenleben“ zu schreiben, wie viele Menschen ihr Leben empfinden, wirkt oft ziemlich plump, und solche Bücher stellt man gerne schnell wieder ins Regal zurück. Aber über ein Rattenleben zu schreiben, in dem der Protagonist eine Ratte ist, das hat was! So kann der Leser herrlich über die Begebenheiten lachen oder mitleiden, ohne dass man sich direkt angesprochen fühlt. Aus diesem Grund fand ich das Buch sehr angenehm, und kann es weiter empfehlen.
Über den Autor:
Sam Savage möchte uns sein Alter verschweigen, ich schätze ihn laut Bild auf Ende 50 oder Anfang 60, ein sehr sympathisch aussehender Freak. Er wurde in South Carolina geboren, und studierte Philosophie. Er arbeitete auch als Tischler, Fischer, Drucker und reparierte Fahrräder. „Firmin“ ist sein Debüt-Werk.
Bewertung:
Schwierigkeitsgrad: leicht und humorig