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Maron, Monika - Zwischenspiel




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Maron, Monika - Zwischenspiel

Beitragvon Krümel » 11.02.2014, 11:27

Ein ganz dichtes Buch!

Denn Monika Maron schafft es auf 190 Seiten ein ganzes Leben und mehr zu packen. Nicht nur dass der Leser die komplette Biografie von Ruth erhält , nein, auch die von Olga und Bruno und darüber hinaus noch mehr … Es geht auch um existenzielle Fragen, die zumeist Bruno aufstellt, der Philosoph der Geschichte und Olga beschenkt uns mit Alltagsweisheiten – obwohl doch beide schon längst tot sind – hm …

>>Manchmal, […], gibt es das Richtige einfach nicht, und man hat nur die Wahl zwischen dem einen und dem anderen Falschen, und dann weiß der Mensch sich nicht zu helfen.<<

Eigentlich ist Ruth im Begriff zu Olgas Beerdigung zu fahren, doch irgendwie ist es ihr an diesem Tag recht komisch, sie hat Wahrnehmungsstörungen und ihre Sehkraft ist seltsam verschwommen. Sie schaffst es aber dennoch ins Auto und ihren Navi zu programmieren, aber den Weg zum Friedhof findet sie aufgrund einer Baustelle und den dadurch aufkommenden wirren Befehlen von Stefan (Stimme des Navis) nicht. Stattdessen landet sie in einem Park – hm …

>>Ich habe meine Kinder zu sehr geliebt, als dass ich es übers Herz gebracht hätte, sie zu zeugen.<<

Dort begegnen ihr, und sie ist darüber nicht verwundert, Tote. Sie sitzt mit Olga plaudernd auf einer Bank – es erscheint ihr ein Hund, den sie Nicki tauft und dem sie Bratwürste füttert – auch Bruno steht plötzlich mit einer Phantombierflasche vor ihr – hm …

>>Einen Mord zu planen, um ihn dann nicht auszuführen, zeugt von höherer Moral, als aus Angst oder Schwäche gar nicht erst an einen Mord zu denken.<<

Hat man im Leben immer die richtigen Entscheidungen getroffen? Wie wäre es, wenn es anders gekommen wäre? Wohin führt das Leben? Gibt es einen Gott? Fragen über Fragen machen diesen Roman so reich, der zudem mit einer wunderbaren Handlung ausgeschmückt ist – klasse! Und wieder einen kleinen Schatz gefunden!

Monika Maron (* 3. Juni 1941 in Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin, die von 1951 bis 1988 in der DDR lebte. Ihr Debütroman Flugasche konnte dort nicht erscheinen und wurde stattdessen 1981 im westdeutschen Verlag S. Fischer veröffentlicht. Der Roman gilt als erste weithin bekannt gewordene literarische Auseinandersetzung mit der Umweltverschmutzung in der DDR. Seitdem hat Maron mehr als zehn Romane sowie andere Werke mit Essays und Erzählungen verfasst, von denen besonders der Roman Animal triste von 1996 auf ein großes Echo stieß. Monika Maron erhielt eine Reihe von Auszeichnungen, darunter den Kleist-Preis. (wikipedia)

S. Fischer Verlag 2013 ISBN: 978-3-10-048821-3
BildLiebe Grüße,
Krümel



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