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Tabucchi, Antonio - Der verschwundene Kopf des........




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Tabucchi, Antonio - Der verschwundene Kopf des........

Beitragvon Voltaire » 24.05.2007, 12:14

Titel: Der verschwundene Kopf des Damasceno Monteiro
Originaltitel: La testa perduta di Damasceno Monteiro
Autor: Antonio Tabucchi
Verlag: Hanser
Erschienen: Oktober 2002
Seitenzahl: 251
ISBN: 3446191321
Preis: 19.90 EUR


Der Autor:
Antonio Tabucchi, am 23. September 1943 in Vecchiano bei Pisa geboren, promovierte an der Universität Pisa in moderner Literatur. Er war Ordinarius für portugiesische Sprache und Literatur an der Universität Genua, Leiter des italienischen Kulturinstituts in Lissabon und lehrt derzeit an der Universität Siena. Ausgezeichnet mit den wichtigsten italienischen Literaturpreisen, gilt er als einer der interessantesten und bedeutendsten Schriftsteller der jüngeren Generation.

Worum geht es?
Der Reporter Firmino wird vom Chefredakteur seiner Zeitung nach Porto geschickt, um ein scheußliches Verbrechen aufzuklären. Dort fand man in einem Gebüsch die Leiche eines jungen Mannes - ohne Kopf. Allein könnte der unerfahrene junge Reporter, der sich viel lieber mit portugiesischer Literatur beschäftigen würde als mit Mordfällen, nicht viel ausrichten. Aber es finden sich bald schon Verbündete, die ihn bei seinen Recherchen unterstützen und mit ihm den Kampf gegen Korruption und Verbrechen aufnehmen.

Meine Meinung:
Es ist ein Buch, dessen besonderer Reiz sich mir erst relativ erschlossen hat. Anfangs fand ich es sehr kühl und hatte Schwierigkeiten mich hineinzufinden. Vielleicht muss man sich erst an den Stil von Tabucchi gewöhnen. Dann allerdings ließ mich das Buch nicht mehr los. Zeigt es doch, wie oft in unseren sogenannten Demokratien mit den Menschenrechten umgegangen wird. Machtmissbrauch und Misshandlungen sind leider keine Seltenheit. Tabucchi zeigt deutlich, wie das „….eine Krähe der anderen keine Augen aushakt…“ durchaus nicht nur irgendein daher gesprochener Satz ist. Durch die Person des Anwaltes Don Fernando (genannt Loton aufgrund seiner Ähnlichkeit Charles Laughton) wird der Journalist Firmino gezwungen, sich mit dem Gerechtigkeitsbegriff auseinanderzusetzen. Don Fernandos spezielles Interesse gilt der Grundnorm, eine Theorie des Rechtsphilosophen Kelsen. Hier kommt es dann schon einmal zu einem leichten Augenzwinkern des Autors.
Ein empfehlenswertes Buch, indem man sich vielleicht erst ein wenig einlesen muss – dass dann aber zu einem wirklich nachhaltigen Leseerlebnis wird.

Meine Bewertung:
:stern: :stern: :stern: :stern:
Voltaire
 

von Anzeige » 24.05.2007, 12:14

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